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Der „Goldene Windbeutel“ 2011 – Die Werbelüge des Jahres foodwatch

Der „Goldene Windbeutel“ 2011 – Die Werbelüge des Jahres

Wie gesund sind Lebensmittel? Was ist wirklich drin in unserem Essen? Immer wieder werden wir als Verbraucher von der Werbung getäuscht und in die Irre geführt. Deshalb „kürt“ foodwatch im Rahmen der Kampagne abgespeist.de 2011 zum dritten Mal die Werbelüge des Jahres. Die Wahl zum „Goldenen Windbeutel“ läuft noch bis zum 16. Juni.

„Damit nehmen Sie ab!“ oder „Das ist wirklich gesund!“ – Solche Versprechungen werden uns als Verbraucher in unzähligen Werbespots gegeben. Doch in wie weit entsprechen diese Aussagen auch der Wahrheit? Die Verbraucherorganisation foodwatch nimmt sich diesem Problem an. Der 2002 gegründete gemeinnützige Verein, der sich rein aus Förderbeiträgen und Spenden finanziert, kämpft für die Rechte der Verbraucher. Für das Recht auf qualitativ gute, gesundheitlich unbedenkliche und ehrliche Lebensmittel.

Was macht foodwatch konkret?

foodwatch veröffentlicht unabhängige Recherchen und Analysen und versucht dadurch den Widerstand der Verbraucher zu mobilisieren. foodwatch reicht Gesetzesvorschläge ein, um die Politik in Zugzwang zu bringen. Außerdem entlarvt foodwatch die dreistesten Werbelügen, die den Verbrauchern aufgetischt werden. Dabei schreckt der gemeinnützige Verein nicht davor zurück, die Namen der Verantwortlichen zu nennen. So auch bei der Wahl zum „Goldenen Windbeutel“ 2011. Dem „Preis“ für die Werbelüge des Jahres. In diesem Jahr stehen zur Wahl: Nimm2 von Storck, das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen von Kühne, die Ferdi Fuchs Mini-Würstchen von Stockmeyer, Activia von Danone und die Milch-Schnitte von Ferrero.

Das wird den Verantwortlichen vorgeworfen

Nimm2

Storck suggeriert in seinem Werbespot, dass Nimm2 die bessere und gesündere Alternative zu anderen Süßigkeiten sei. foodwatch erachtet dies als das komplett falsche Signal, wenn behauptet wird, dass eine Süßigkeit so „wertvoll“ sei, wie beispielsweise Obst und Gemüse.

Schlemmertöpfchen

Kühne verspricht „Erlesene Kräuter“, „beste natürliche Zutaten“, hergestellt „mit viel Liebe und Leidenschaft“. Gewürzgurken von Kühne sind ungefähr doppelt so teuer wie die von anderen Herstellern, enthalten neben Farbstoffen aber auch noch Aromen, was laut foodwatch nicht mehr viel mit „besten natürlichen Zutaten“ zu tun hat.

Ferdi Fuchs Mini-Würstchen

Stockmeyer wirbt mit den Ferdi Fuchs Mini-Würstchen für den „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“. Dabei enthalten die Würstchen einen sehr hohen Salzgehalt von 2 Gramm pro 100 Gramm. Stockmeyer müsste nach Meinung von foodwatch daher eher mit dem „täglichen Beitrag zum späteren Hochdruck“ werben.

Activia

Im Werbespot von Danone heißt es, der probiotische Joghurt Activia wirke Wunder gegen „träge Verdauung“, „Blähbauch“ und sonstige Verdauungsprobleme. foodwatch streitet in diesem Fall minimale Effekte nicht ab, dennoch könne Activia aber auf keinen Fall die Verdauung einfach so „regulieren“. Und dabei zahlen die Verbraucher ungefähr drei Mal so viel wie für herkömmlichen Naturjoghurt.

Milch-Schnitte

Ferrero wirbt mit dem Slogan: „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch.“ Dabei besteht die Milch-Schnitte zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker. Damit liegt der Wert höher als beispielsweise der einer Schoko-Sahne-Torte und die würde laut foodwatch wohl keiner als „leichte“ Zwischenmahlzeit bezeichnen.

Die letzten Gewinner des unrühmlichen Preises waren Danone mit Actimel (2009) und Zott mit dem Monte Drink (2010). Die Wahl zum „Goldenen Windbeutel“ 2011 läuft noch bis zum 16. Juni. Hier können Sie Ihre Stimme für die Werbelüge des Jahres abgeben.