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Vom Acker in die Tonne – Welche Lebensmittel landen am häufigsten im Müll thinkstockphotos.de

Vom Acker in die Tonne – Welche Lebensmittel landen am häufigsten im Müll

Laut aktueller Statistik wirft jeder Bundesbürger jährlich fast 82 Kilogramm Lebensmittel in den Müll. In Euro umgerechnet macht das im Schnitt etwa 235 Euro pro Person, die im Müll landen. Auf einen Vier-Personen-Haushalt umgerechnet sind das also knapp 1000 Euro pro Jahr. Doch welches sind eigentlich die Lebensmittel, die am häufigsten im Müll landen und was sind die Gründe dafür?

Bundesministerin Ilse Aigner illustrierte die übermäßige Lebensmittelverschwendung in Deutschland im Frühjahr dieses Jahres anhand vollgeladener Lastwagen. Diese würden Stoßstange an Stoßstange stehend eine 4.500 km lange Strecke bilden. Von Berlin bis Nowosibirsk in Sibirien. Erschreckend! Die Gründe für die Verschwendung von Lebensmitteln liegen aber auf der Hand.

Wir leben heute in einer konsumorientierten Wegwerfgesellschaft, in der Lebensmittel immer, überall und noch dazu relativ günstig zu haben sind. Über Herkunft und Herstellung der Lebensmittel wissen aber die Wenigsten Bescheid, von der Herstellung haben wir uns völlig entfremdet. Der Bezug zum eigentlichen Wert der Lebensmittel ist dadurch ebenfalls verloren gegangen, so dass immer achtloser mit damit umgegangen wird. Noch dazu wird der Begriff Mindesthaltbarkeitsdatum noch immer fehlinterpretiert – ein Grund dafür, warum so viele Produkte ungeöffnet und ungeprüft in den Mülleimer wandern.

Welche Lebensmittel landen am häufigsten im Müll?

Den größten Teil der Lebensmittel, die im Müll landen, machen Obst und Gemüse aus. Dabei landen häufig Produkte im Müll, die eigentlich noch genießbar sind, uns allerdings nicht mehr appetitlich genug erscheinen. Welker Salat, schrumpelige Möhren oder Äpfel mit Druckstellen – alles, was bei falscher Lagerung schnell unansehnlich wird, landet am schnellsten in der Tonne. Dabei könnte man zum Beispiel Druckstellen einfach nur aus dem Obst herausschneiden und auch verschrumpeltes Gemüse kann gekocht noch sehr gut verwendet werden.

Brot und Backwaren

sdvbannerEine weitere große Lebensmittelgruppe, die oft im Müll landet, machen Brote und Backwaren aus. Diese sind nämlich häufig schon am nächsten Tag altbacken und hart. Dabei könnte die betreffende Industrie problemlos Brot herstellen, das länger haltbar ist (so wie es früher war). Aber die Unternehmen haben dem Anschein nach herausgefunden, dass ihr Umsatz steigt, wenn die Konsumenten mehr wegwerfen und deshalb auch mehr wieder neu einkaufen müssen.

Milchprodukte und Reste

An dritter Stelle der am öftesten weggeworfenen Lebensmittel landen Reste von schon fertig zubereiteten Mahlzeiten, gefolgt von Milchprodukten, die wir für verdorben halten, obwohl sie es meistens gar nicht sind. Ein typisches Beispiel: Man holt sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank, sieht, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits abgelaufen ist und wirft den Becher ungeöffnet in den Mülleimer. Dabei sollte man doch zumindest sensorisch überprüfen, ob das wirklich so ist. Also öffnen, daran riechen und auch ein klein bisschen davon probieren – denn die Produkte sind zumeist wesentlich länger haltbar, als ihr Mindesthaltbarkeitsdatum angibt.

Teil 3: Was das Mindesthaltbarkeitsdatum wirklich bedeutet