Schokolade – Hilft die süße Verführung gegen Stress? istockphoto.com/Aaldra

Schokolade – Hilft die süße Verführung gegen Stress?

Stress ist ein allgegenwärtiges Thema in der heutigen Gesellschaft, Schokolade hingegen macht glücklich - sagt man. Aber kann Schokolade tatsächlich dabei helfen, den Stress abzubauen? Psychologin Dr. Rose Shaw hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt.

Wissenschaftler am Nestlé Research Center in Lausanne behaupten, sie hätten nachgewiesen, was viele Leute schon lange behaupten – Schokolade essen ist gut bei Stress.

Die Studie

Befürworter einer „Schokoladenkur” für seelischen Stress erhalten frische Unterstützung durch die Ergebnisse einer klinischen Untersuchung, die unter dem Titel „Darmflora und stressbedingter Stoffwechsel in frei lebenden Testpersonen“ im Journal of Proteome Research der American Chemical Society veröffentlicht wurde. Die Studie zeigt, dass bei hochgradig gestressten Menschen der Spiegel von Stresshormonen sinkt, wenn sie zwei Wochen lang jeden Tag knapp eine halbe Tafel Zartbitterschokolade essen. Die allseits beliebte Gaumenfreude normalisierte teilweise auch andere biochemische Gleichgewichte, die durch Stress gestört werden.

Stressabbau-Funktion in Schokolade?

Sunil Kochhar und seine Mitarbeiter weisen auf die wachsende Zahl wissenschaftlicher Ergebnisse hin, nach denen Antioxidantien und andere Substanzen in Zartbitterschokolade Risikofaktoren für Herzkrankheiten und andere körperliche Erkrankungen vermindern könnten. Ferner haben Studien gezeigt, dass Schokolade auch seelischen Stress abbauen kann. Aber bis jetzt gab es kaum Daten aus Forschungsuntersuchungen an Menschen darüber, wie der Mechanismus eines Stressabbaus durch Schokolade genau funktionieren könnte.

In der Studie untersuchten die Wissenschaftler hochgradig gestresste Freiwillige, die sie zunächst durch psychologische Tests identifiziert hatten, und gaben ihnen dann zwei Wochen lang Zartbitterschokolade zu essen. Die Ergebnisse zeigten einen sinkenden Spiegel bestimmter Stresshormone sowie eine teilweise Normalisierung anderer Veränderungen des Stoffwechsels und der Darmflora, die bei Stress auftreten. Die Wissenschaftler fassen ihre Ergebnisse so zusammen: „Die Studie ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass ein täglicher Verzehr von 40 Gramm (1,4 Unzen) über einen Zeitraum von zwei Wochen ausreicht, um bei gesunden Freiwilligen den Stoffwechsel zu modifizieren.“

Quellen:
Dr. Rose Shaw, Blog Psychologie Aktuell, 15. November 2009
American Chemical Society, 11.11.09
Journal of Proteome Research, Oct 2009

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