Frag Heinz: Verändert Salz den Siedepunkt von Wasser?
Der Mythos: Die Beimischung von Salz erhöht den Siedepunkt von Wasser und so können zum Beispiel Nudeln schneller gekocht werden.Besteht wirklich ein Zusammenhang zwischen Salz und Siedepunkt?
Heinz O. Wehmann sagt: „Salz erhöht zwar den Siedepunkt des Wassers, aber die Auswirkungen sind viel zu gering. Bei der Zugabe von circa 30 Gramm Salz auf einen Liter Wasser, steigt die Siedetemperatur lediglich um ein halbes Grad Celsius. Bezogen auf die Kochzeit wäre das eine Zeitersparnis von noch nicht mal einer Sekunde.
Heinz O. Wehmanns Tipp: „Um die Kochzeit nachhaltig zu verkürzen, sollte man ganz einfach einen Deckel auf den jeweiligen Kochtopf legen.“
Der Hintergrund: Wie steigert Salz den Siedepunkt?
Sieden ist eine schnelle Zustandsänderung vom Flüssigen zum Gasförmigen: Wassermoleküle bewegen sich hierbei so schnell, dass sie sich voneinander lösen, sodass aus dem flüssigen Wasser Wasserdampf entsteht. Gibt man Salz ins Wasser, binden sich die Salzmoleküle an die Wassermoleküle, welche sich dann noch schneller bewegen müssen, um in die Dampfphase überzugehen. Dass sich die Wassermoleküle schneller bewegen hat zur Folge, dass die Temperatur steigt. Umso höher die Temperatur stiegen soll, umso mehr Salz muss hinzugefügt werden. Bei einem Salzgehalt von mehr als einem Drittel ist die Grenze erreicht: Das Wasser ist gesättigt und kann kein zusätzliches Salz mehr lösen. Bei einer solchen gesättigten Salzlösung liegt der Siedepunkt bei circa 108 Grad Celsius.Mehr Informationen zu Heinz O. Wehmann und dem Landhaus Scherrer gibt es hier.