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Warum heißt der Hamburger Hamburger

Der Hamburger: Jeder kennt ihn, viele lieben ihn. Doch über den Ursprung und wie der Hamburger zu seinem Namen kam, wissen die wenigsten Menschen Bescheid. Viele glauben, dass der Hamburger auch aus Hamburg stammt. Doch es gibt noch einige andere Städte, die das Urheberrecht am Burger für sich beanspruchen.

Einfach gesagt ist ein Hamburger ein Weichbrötchen mit verschiedenen Belägen. In der Regel werden Hamburger, oder kurz auch Burger genannt, mit einer gegrillten Scheibe aus Rinderhackfleisch belegt und als warmes Schnell- oder Fertiggericht verkauft.

Die Zusammensetzung der Fleischscheibe, Paddie gennant, eines Hamburger wird in Deutschland sogar in den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches definiert. Demnach darf der Burger nur aus grob entsehntem Rindfleisch hergestellt werden und eventuell Salz und Gewürze enthalten. Jegliche anderen Zutaten sind verboten.

Die Paddies können entweder gebraten, gegrillt oder frittiert werden. Zum Grillen eignen sich am besten welche aus Fleisch, aber auch aus Fisch und Meeresfrüchten. Es gibt jedoch auch „Meeresburger“, die frittiert am besten schmecken. Hier sollte man sich einfach an das Rezept halten. Vegetarische Paddies sollte man nicht grillen, da sie auf selbigem auseinanderfallen würden.

Hat der Hamburger seinen Ursprung in Hamburg?

Es gibt insgesamt vier verschiedene Theorien über die Herkunft des Hamburgers. Sicher ist einzig, dass das Wort „Hamburger“ keinen Zusammenhang mit dem englischen Begriff für Schinken „ham“ besitzt. Im Norden Deutschlands ist man größtenteils der Ansicht, dass das Frikadellenbrötchen in Hamburg seinen Ursprung fand.

Ein Grund dafür könnte sein, dass Amerika-Reisende auf den Schiffen oft Hamburger Hausmannskost vorgesetzt bekamen. Dies hängt damit zusammen, dass der Hamburger Hafen die letzte Station in Europa war, bevor es quer über den Atlantik ging.

Zu essen gab es dort unter anderem das Gericht „Rundstück warm“, bei dem ein Stück Schweinebraten auf zwei Brötchenhälften gelegt und mit Soße übergossen wird. Da das auf einem wankenden Schiff schwer aus der Hand zu essen war, wurden die zwei Brötchenhälften einfach zusammengeklappt, das Fleisch dazwischen. Dieser Einfall soll zu der Namensgebung „Hamburger“ geführt haben.

Es könnte aber auch sein, dass der Hamburger einfach seinen Namen erhielt, als Amerika noch Rindfleisch aus Europa importierte. Im Hamburger Hafen wurde damals mit Eisstangen gekühltes Fleisch auf Schiffe verladen, was in den USA als Luxusgut galt. Deshalb soll die Bezeichnung „Hamburger“ damals allgemein für Rindfleisch mit gehobener Qualität gestanden haben.

Fletcher Davis gilt in den USA als Erfinder des Burgers

Eine andere Theorie besagt, dass im 19. Jahrhundert in Hamburg bereits Hackfleischfrikadellen in Weizenbrötchen als so genanntes „Hamburger Stück“ verkauft worden sein. Anschließend soll das Rezept mit deutschen Einwanderern in die USA gelangt sein und dann auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis vorgestellt worden sein. Dort wurden Hackfleischbrötchen unter dem Namen „Hamburg“ verkauft, die bei Journalisten großen Anklang fanden. Das Gericht bestand aus zwei Scheiben Brot, gefüllt mit Hacksteak, Senf, Gurke und Zwiebeln.

Viele US-Amerikaner glauben jedoch, dass der Erfinder des Hamburgers und das Rezept aus ihrem Land stammen. Der damals 25-jährige Fletcher Davis aus der kleinen Stadt Athens in Texas soll bei besagter Weltausstellung seine bis dato unbekannten Burger aus dem Wagen seines Vaters verkauft haben.

Den Namen „Hamburger“ soll das Sandwich offenbar erst auf der Weltausstellung erhalten haben. Die Bezeichnung soll sich höhnisch auf die Menschen aus Norddeutschland bezogen haben. Deren Eigenart, Massen von Hackfleisch zu essen, manchmal sogar roh, wurde von vielen Leute damals als barbarisch angesehen.

Hamburger traditionell ohne Ketchup

In New Haven ist man hingegen der Meinung, dass der Burger in ihrer Stadt erfunden wurde – wenngleich auch bei dieser Theorie ein Deutscher eine entscheidende Rolle spielt. In der in Amerika landesweit bekannten Imbissbude „Louis Lunch“ soll der deutschstämmige Besitzer Louis Lassen 1900 einem Gast den ersten Hamburger serviert haben.

Entstanden sei dieser aus bloßem Zufall. Da der Reisende keine Zeit hatte, um sich zum Essen zu setzen, bereitete Lassen aus nicht verkauften Steaks eine Frikadelle zu. Diese klemmte er mit Käse, Zwiebeln und Tomaten zwischen zwei Toastscheiben. Der Gast soll von dem Burger begeistert gewesen sein.

Sein Urgroßenkel Jess Lassen serviert den Hamburger daher noch heute wie im Jahr 1900. Mit Toast, Frikadellen, Tomaten, Käse und Zwiebeln. Ketchup gibt es keinen, da Louis diesen vor 100 Jahren auch nicht verwendet hätte.

Hat der Hamburger seinen Namen von der US-Stadt Hamburger?

Eine weitere Theorie besagt sehr wohl, dass der Hamburger in Hamburg erfunden wurde. Doch dabei ist nicht die Stadt in Norddeutschland, sondern Hamburg im Bundesstaat New York gemeint. Der Ort wirbt sogar mit dem Spruch „New Yorks Geschenk an die Küchen der Welt – der Hamburger“.

Dies rührt daher, dass die Brüder Frank und Charles Menches 1885 eines Tages mit ihrer fahrenden Imbissbude das US-amerikanische Hamburg besuchten. Dort soll ihnen das Schweinefleisch ausgegangen sein. Ein großes Problem, da ihre Spezialität „Hot Pork“ aus Selbigem bestand.

In der Not kamen sie auf die Idee Rind- statt Schweinefleisch zu verwenden. Dieser neuen Kreation gaben sie den Namen der Stadt.

Es gibt noch einige weitere Leute, die behaupten, den Hamburger erfunden zu haben. Ihre Theorien haben aber in den letzten Jahrzehnten weniger Leute überzeugt. Mit absoluter Sicherheit lässt sich die Frage nach dem Erfinder der Hamburger leider nicht beantworten.

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