Fett im Blut! Na und? thinkstock.com

Fett im Blut! Na und?

Cholesterin - das Wort mit dem schlechten Ruf wird oft verwendet, aber kaum jemand weiß, was es wirklich bedeutet. Wussten Sie, dass Cholesterin gar nicht unbedingt schlecht sein muss? Es gibt nämlich „gutes“ und „schlechtes“ Cholesterin. Und mal ehrlich, wissen Sie, wie hoch Ihr Cholesterin ist? Tatsächlich weiß nur jeder Dritte, wie es um seine Fettwerte steht. Dabei zählt ein erhöhter Cholesterinwert neben Rauchen, Alkohol, Übergewicht, Bluthochdruck und Bewegungsmangel zu den Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen. Das trifft hierzulande auf 40% der Männer und 26% der Frauen im Alter zwischen 40 und 49 Jahren zu. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter.

Fett ist nicht gleich Fett

Die Ursachen für zu hohe Fettwerte sind vielfältig: Neben einer falschen Ernährung können auch Übergewicht, Diabetes oder Alkoholismus die Ursache sein. Nicht selten wird die Anfälligkeit für erhöhtes Cholesterin vererbt. Schlagen Sie aber nicht gleich Alarm, wenn der Arzt bei Ihnen einen erhöhten Cholesterinwert diagnostiziert. Der allein sagt nur wenig aus, denn nur wer zuviel vom „schlechten“ (LDL-Cholesterin) und zuwenig vom „guten“ (HDL-Cholesterin) oder beides hat, ist gefährdet. HDL (High-Density Lipro-Proteine) und LDL (Low-Density Lipro-Proteine) sind Transportmoleküle, die Cholesterin dorthin transportieren, wo es gebraucht wird. Das "schlechte" LDL transportiert Cholesterin von der Leber in verschiedene Organe. Das "gute" HDL sammelt das Cholesterin aus den Organen wieder ein und bringen es zurück zur Leber, wo es entsorgt wird. Bei erhöhten LDL-Werten droht Verkalkung der Arterien. Als magische Marke gelten 160 Milligramm pro Deziliter. Ein erhöhter HDL-Wert stellt hingegen einen Schutz vor verschiedenen Krankheiten dar. Aber selbst eine ungünstige Kombination aus beiden Transportteilchen ist keine Hiobsbotschaft. Eine richtige Ernährung hilft, die Cholesterinwerte zu optimieren. Wie aber sieht cholesterinbewusste Ernährung aus?

Auf die Mischung kommt es an

Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil können die Blutwerte günstig beeinflussen. Dabei kommt es aber nicht darauf an, bei der Nahrung komplett auf Cholesterin zu verzichten. Cholesterin wird zum größten Teil sogar vom Körper selbst produziert und erfüllt viele wichtige Aufgaben. Es kommt vielmehr darauf an, die ungesunden tierischen Fette durch pflanzliche zu ersetzen, denn tierische Fette enthalten viele sogenannte gesättigte Fettsäuren, die die Blutfettwerte erhöhen. Die ungesättigten Fettsäuren aus pflanzlichen Produkten helfen hingegen, diese zu senken. Sie müssen aber nicht gleich ein Vegetarier werden. Es reicht schon, wenn Sie bei tierischen Produkten zu fettarmen Varianten greifen. Seien Sie bei pflanzlichen Ölen, Nüssen und Samen dafür ruhig etwas großzügiger.

Auch ballaststoffreiche Lebensmittel sind in der Lage, Cholesterin im Blut zu senken. Essen Sie daher mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst am Tag. Eine Portion entspricht dabei einer Hand voll bei großem Obst und Gemüse, wie Apfel oder Kohlrabi, und zwei Hände voll kleine Früchte, wie Himbeeren oder Salat. Bei den Getreideprodukten sollten Sie echte Vollkornprodukte bevorzugen. Sollten Sie die nicht vertragen oder nicht mögen, probieren Sie doch mal Lebensmittel aus feingemahlenem Vollkorn. Diese sind in der Regel heller und unterscheiden sich im Geschmack kaum von den Weißmehlprodukten.

Bleiben Sie in Bewegung

Eine ausgewogene Ernährung ist eine wichtige Waffe im Kampf gegen die zu hohen Blutfette, doch das allein reicht leider nicht aus. Regelmäßige körperliche Bewegung ist ebenso wichtig. Denn wer aktiv durchs Leben geht, fühlt sich fit und lebt gesünder. Treiben Sie mindestens dreimal wöchentlich Ausdauersport, und ihre Blutwerte werden es Ihnen danken. Ob Joggen, Radfahren, Walken oder Schwimmen – regelmäßiger Sport senkt das böse LDL- und erhöht das gute HDL-Cholesterin. Ein schöner Nebeneffekt – wer körperlich aktiv ist, nimmt leichter ab, was dem Blutcholesterin ebenfalls zu Gute kommt. Außerdem braucht ein körperlich aktiver Mensch auch viel Energie.

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