Kartoffel - Aufstieg von der Giftpflanze zum Grundnahrungsmittel thinkstock
Essen und Trinken

Kartoffel - Aufstieg von der Giftpflanze zum Grundnahrungsmittel

Die Kartoffel hat einen langen Weg hinter sich, ehe sie als wichtiges Nahrungsmittel in Europa angesehen wurde. Ihr Ursprung liegt in Südamerika. Dort bauten die Inkas bereits 7000 Jahre v. Chr. Kartoffeln an. Geschichte und Inhaltsstoffe der Kartoffel.

Dies geschah oft auf schlechten Böden in einer Höhe von 3000 bis 4000 Metern, auf denen kein Mais mehr wachsen konnte. Die damalige südamerikanische Kartoffel war jedoch ungenießbar. Erst durch Züchtung hat man ihren Geschmack im Laufe der Jahre immer weiter verbessert.

Im 16. Jahrhundert brachten die Spanier die Kartoffel schließlich nach Europa. Essen wollten die Europäer sie aber nicht. Wegen ihrer schönen weiß-lila-Blüten galt die Pflanze anfangs als exotische Schönheit aus Übersee. Niemand ahnte damals, dass sich der eigentliche Wert der Kartoffelpflanze unter der Erde befand.

Zu Beginn wurde die Kartoffel noch an Schweine verfüttert, da diese bekanntermaßen alles fressen. Botaniker und Mediziner stuften sie wegen ihrer giftigen oberirdischen Teile sogar als Giftpflanze ein. Doch im Laufe der Zeit erkannten die Europäer letztlich doch den Wert der Knolle als wichtiges Nahrungsmittel.

Warum die Kartoffel Hungersnöte verhinderte

Die Kartoffel besitzt große Vorteile gegenüber vielen anderen Nahrungsmitteln. Denn im Gegenteil zu anderen Pflanzen wächst sie auch in kühlen Regionen und ist mit schlechten Böden zufrieden. Auch widrige Witterungsverhältnisse übersteht die Kartoffel ohne größere Schäden.

Um Hungersnöte zu verhindern, baute man daher in Europa die Kartoffel verstärkt an. Besonders in den neu entstandenen Großstädten wurde die Erdfrucht im 19. Jahrhundert ein wichtiges Nahrungsmittel. Wer dort sparsam leben musste, griff auf die Kartoffel zurück.

Heute ist die Kartoffel fester Bestandteil auf dem Speiseplan der Deutschen. Sie ist Grundnahrungsmittel und Rohstoff für Fertigprodukte wie Pommes frites, Kartoffelklöße und Chips. Aber sie dient auch als Stärkelieferant für Industrieprodukte wie Reinigungsmittel, Textilien und Kunststoffen.

Kartoffel soll Hungersnot in Afrika bekämpfen

Die größte Vorliebe für Kartoffeln scheint man in Europa und Nordamerika zu haben, aber auch in Afrika und Asien findet man sie. Experten meinen sogar, dass ein verstärkter kleinbäuerlicher Kartoffelanbau in Afrika deutlich zur Verbesserung der Ernährungssicherheit und zur Schaffung von mehr Einkommen beitragen könnte.

Inhaltsstoffe der Kartoffel

Dadurch, dass Kartoffeln zu 78% aus Wasser bestehen, sind sie für eine bewusste Ernährung ebenfalls geeignet. Fett ist in Kartoffeln nur in Spuren (0,1%) vorhanden. Zudem bestehen sie aus circa 15% Kohlehydraten in Form von Stärke, die erst durch Erhitzen für den menschlichen Organismus verdaulich gemacht wird.

Zusammen mit ihrem reichlichen Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen macht die Stärke die Kartoffel zu einem kalorienarmen Nährstofflieferanten. Zwar enthält der Erdapfel nur eine geringe Menge Eiweiß (2%), doch dieser ist äußert hochwertig. So liefert das Knollengewächs von allen pflanzlichen Eiweißlieferanten den höchsten Anteil an verwertbarem Eiweiß.

Mehr zum Thema Kartoffel:

Rösti, Kartoffelsalat, Chips und Pellkartoffeln
So gelingen Bratkartoffeln
Rezept und Tipps für ein leckeres Kartoffelpüree