Tim Mälzer auf der eat&STYLE 2011 – Ich koche Ideen netzathleten-media/ Nils Borgstedt

Tim Mälzer auf der eat&STYLE 2011 – Ich koche Ideen

Derzeit tourt die eat&STYLE 2011 durch Deutschland. Start war in Nürnberg, vergangenes Wochenende stand Köln auf dem Programm. Im „Gepäck“ der Messe sind Starköche, die ihr Können auf der Bühne präsentieren. Es muss aber dabei aber nicht alles klappen. Tim Mälzer machte diese leidvolle Erfahrung. Im Interview verrät er, warum man deshalb manchmal besser seine zweite Show besucht.

Zwei Shows kochte Tim Mälzer in Köln. Zwischen seinen Auftritten sprachen wir dem Fernsehkoch über die eat&STYLE und seine beiden Vorführungen in Köln.

worlds of food: Tim, warum bist Du hier auf der eat&STYLE dabei?

Tim Mälzer: Ja, eigentlich weil die Messe hier wirklich unter anderem auch auf einer Idee von mir basiert. Ich habe an dem Konzept mitgearbeitet, zum Beispiel mit der Integration des Kochtheaters. Normalerweise sind solche Ausstellungen reine Verkaufsausstellungen, Verkaufsmessen, bei denen man relativ wenig Bezug zu den Produkten hat. Die Produkte werden präsentiert und man kann sie kaufen. Fertig. Und dann fährt man wieder nach Hause. Und die Grundidee der eat&STYLE  ist eben wirklich anfassen, testen, schmecken, riechen, probieren, fühlen und gleichzeitig auch etwas zu lernen, damit man zusätzlich noch einen kleinen Nutzfaktor hat. Der ist manchmal höher, manchmal weniger Hoch – so wie in meiner Show gerade. Die letzte war echt nicht so gelungen, ich habe zwei, drei richtige Fauxpas begangen. Das heißt der Lerneffekt tendierte gegen Null. Aber der Zuschauer soll eben etwas mitnehmen und da ich das ja ansonsten auch ganz gut kann, glaube ich zumindest, bin ich hier.

worlds of food: Du machst als Starkoch im Kochtheater in der Regel zwei Shows am Tag. Wird das nicht anstrengend, vielleicht auch langweilig innerhalb von drei Stunden zwei Mal das Gleiche zu kochen?

Tim Mälzer: Bei mir ist es ja so: ich koche keine Rezepte, ich koche Ideen. Das heißt, ich kann jederzeit variieren und muss mich an nichts Festes halten. Und wenn mir ein Gericht zu langweilig wird, dann ändere ich das einfach. Es ist aber eher das Gegenteil der Fall. Ich schüttele so eine Show ja nicht einfach aus der Hosentasche, sondern muss mich auch hineinfinden. Das geht leider eben manchmal auch zu Lasten des Zuschauers. Aber ich weiß, dass die nächste Show sehr viel besser wird, sehr viel inhaltlicher und sehr viel lehrreicher wird, weil ich natürlich merke, wo ich Fehler gemacht habe. Die kann ich dann beim zweiten Mal vermeiden. Von daher ist es eigentlich ganz gut, wenn man zwei, drei Shows am Tag hat, weil man sich dann jedes Mal wieder ein bisschen steigern kann.

worlds of food: Vielen Dank Tim und viel Erfolg in der nächsten Show.

Tim Mälzer: Vielen Dank.


Die zweite Show von Tim Mälzer auf der eat&STYLE in Köln

Was Tim Mälzer im Interview zwischen seinen beiden Shows angekündigt hat, bestätigte sich. Die zweite Show wurde noch lehrreicher, informativer und vor allem variabel gestaltet. Zur Überraschung aller holte Mälzer für einen Gang, der ihm in Show Eins nicht glückte, den südafrikanischen Starkoch Reuben Riffel auf die Bühne. Der Gang gelang. Wie auch die gesamte Show. Mit Spaß und Witz während seiner Vorstellung brachte Mälzer den Zuschauern das Kochen näher, gab Tipps rund um die verwendeten Produkte und ihre Zubereitung. Um das „Koch-Bewusstsein“ der Gäste und deren Respekt gegenüber der Zutaten zu steigern, wurde ein kurzer Dokumentarfilm eingespielt, der vor allem in Bezug auf den Fleischkonsum zum Nachdenken anregten sollte. Schade, dass er nicht auch noch eine Dritte Show an diesem Tag gab, bei der er dann auch noch das eigentlich angekündigte Risotto hätte kochen können.