Kochen extrem - Kolja Kleeberg im Interview Derk Hoberg -- Interview mit dem Schneebesen. Derk Hoberg (li) und Kolja Kleeberg
Kochen: Über den Wolken und im Schnee

Kochen extrem - Kolja Kleeberg im Interview

Kolja Kleeberg hat beim Sterne Cup der Köche in Ischgl, einem Skirennen für Spitzenköche, einen Kochkurs auf 2.300 Metern Höhe gegeben. Darüber und über andere verrückte Kocherlebnisse haben wir mit dem Sternekoch im Interview gesprochen.

worlds of food: Herr Kleeberg, ein Kochkurs in Ischgl, auf 2.300 Metern und quasi mitten auf der Piste – wie fühlt sich das an?

Kolja Kleeberg: Ich habe schon beim Raufsteigen gemerkt, dass die Luft hier etwas dünner ist. Aber es hat genauso viel Spaß gemacht wie im Flachland und es haben sich ja ziemlich viele daran beteiligt.

worlds of food: Muss man hier oben beim Kochen etwas Besonderes beachten?

Kolja Kleeberg: Ja, man muss kräftiger abschmecken, also insgesamt etwas mehr Säure, ein wenig mehr Salz und einen Tick mehr Schärfe dazugeben, weil der Geschmacksinn sich in der dünnen Luft doch ein wenig ändert und nicht so intensiv ist.

kolja kleeberg kochkurs


worlds of food: Ist ein Kochkurs in dieser Höhe denn das Verrückteste, was Sie bisher so gemacht haben?

Kolja Kleeberg: Nein, ich habe schon so einige Verrücktheiten angestellt. Einmal habe ich über den Dächern von Berlin in einer alten „Tante Ju“ für 40 Gäste gekocht. Wir hatten natürlich ein paar Sachen vorbereitet und die Teller dann während des Fluges fertig gemacht. Das spannende war, dass ich keinen Sitzplatz hatte und ich mich beim Start an zwei Schlaufen festhalten musste. In einer Höhe von gut 100 Metern sind wir dann über Berlin geflogen und die Leute haben gut gegessen. Auch besonders war der größte Kochkurs Deutschlands für 724 Gäste, den ich in Stuttgart mal bei einer Messe gegeben habe. Das war auch nicht alltäglich.

worlds of food: Gibt es auch einen besonders außergewöhnlichen Ort, an dem Sie persönlich gerne essen?

Kolja Kleeberg: Ich habe zwei Jahre für ein japanisches Unternehmen gearbeitet und ich habe zu dieser Zeit Tokio als ganz außergewöhnlich kennengelernt. Dort zum Beispiel morgens um sieben Uhr auf dem Fischmarkt das wunderbarste Sushi zu essen, was man kriegen kann – das vergisst man nicht.

worlds of food: Inspirieren solche Reisen auch Ihre eigene Küche?

Kolja Kleeberg: Natürlich. Von solchen Reisen bringt man immer Eindrücke mit, die in die eigene Arbeit mit einfließen. Man übernimmt sie nicht eins zu eins, aber einen gewissen Einfluss nimmt so etwas, das ist ja klar.

worlds of food: Wann dürfen sich die Fans Ihrer Küche denn wieder über ein Restaurant von Kolja Kleeberg freuen?

Kolja Kleeberg: Wir sind ja momentan nicht weg, sondern die ganze Zeit über erreichbar. Zum einen sind wir aktuell immer wieder mal in einer kleinen Location, der Cooks Connection in Berlin, aktiv. Zum anderen kann man sich auf meiner Homepage immer auch über aktuelle Projekte informieren.

worlds of food: Aber zu einer konkreten Aussage hinsichtlich eines neuen Restaurants lassen Sie sich nicht hinreißen?

Kolja Kleeberg: Wir haben in der Tat momentan einige Räumlichkeiten in Aussicht, allerdings ist da noch nichts davon so konkret, als wir das zum jetzigen Zeitpunkt bestätigen könnten.

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