The Dead Rabbit - Besuch in der besten Bar der Welt Derk Hoberg & The Dead Rabbit
World´s 50 Best Bars

The Dead Rabbit - Besuch in der besten Bar der Welt

Nachmittags um fünf in eine Bar gehen? Warum nicht? Wenn es doch die beste der Welt ist… In New York erklärte uns Barchefin Jessica um diese Uhrzeit, wie der Hase im Rabbit läuft.

Drei verschiedene Themen-Bereiche, ausgezeichnete Bartender und eine Getränkekarte in Comicform. Merkmale, die dem „The Dead Rabbit“ im vergangenen Jahr dazu verholfen haben, die Nummer eins auf der Liste der World’s 50 Best Bars zu werden und mich nun schon nachmittags hier in die Bar in der Water Street im Süden Manhattans führen. Zwar handelt es sich bei einer solchen Rangliste natürlich um eine schwer bis unmöglich zu überprüfende Behauptung, jedoch macht sie deutlich, wie hoch die Standards in einem Laden wie dem Dead Rabbit sind, das in einem fast 200 Jahre altem Haus mitten im modernen Financial District liegt.

Pub, Restaurant und Bar in einem

Unten im Erdgeschoss ist die Bierkneipe. Eine Art Pub, das rustikal daherkommt und auch um fünf Uhr nachmittags schon zum Bersten voll ist. Einige der Finanzjongleure von der Wallstreet oder aus den umliegenden Bürotürmen werden schon frei haben, denke ich mir, als ich mir einen ersten Überblick verschaffe. Nouri Elmoussaoui, ein Bartender aus dem "Schumann´s" und „Les Fleurs du Mal“ in München, hatte uns schon in seinen ganz persönlichen Bar-Tipps für New York City verraten, dass die meisten der Besucher denken, dass es sich bei diesem Bereich um die ganze Bar handelt. Weit gefehlt, schließlich wartet oben die eigentliche Cocktail-Bar inklusive Restaurant, die ich nach kurzem Plausch mit dem Zahnstocher-kauenden Tür- beziehungsweise in diesem Fall Treppensteher quasi im Sturm erobere.

beste bar new york

Hier oben geht es ruhiger zu, die Lichter sind gedimmt, Bartender wie Greg und seine Chefin Jessica mixen ihre Drinks in adretten Uniformen und es läuft groovige Musik im Hintergrund, die immer wieder von dem metallischen Klang des Eises in den Cocktailshakern übertönt wird. Jessica arbeitet seit fast vier Jahren hier, fing also kurz nach der Eröffnung des Dead Rabbit an und versucht seither, ihre Gäste mit immer neuen Drink-Kreationen glücklich zu machen. In meinem Fall schlägt sie einen „Bachelor Pad“ vor, einen Sour also, der wie alle anderen Drinks auf der Karte 16 Dollar (vor Steuern) kostet und aus Scottish Gin, Pale Cream Sherry, Pink Grapfruit, Poppy Seed, Lemon und Egg White gemixt wird, sehr frisch daherkommt und genau das richtige ist, nachdem man den ganzen Tag durch New York gestreift ist.

Die Cocktails im The Dead Rabbit

Insgesamt stehen 30 Drinks auf der Karte, die in einen brutalen Gangster-Comic eingebettet ist. Protagonist: Ein inhaftierter Hase, der sich gegen seine äußerst rauflustigen, menschlichen Mithäftlinge wehren muss. Alle sechs Monate erscheint eine neue Ausgabe dieses Comics – inklusive 30 neuer Drinks. Klassiker wie Manhattan, Gin Tonic oder den Old Fashioned kann man natürlich immer bestellen. Letzterer ist laut Jessica auch der beliebteste der klassischen New Yorker Cocktails und wird am häufigsten bestellt.

dead rabbit comic

Die Frage, ob denn heutzutage mehr los sei als früher, bevor die Bar zur Nummer eins erkoren wurde, bejaht Jessica. Es kommen mehr Touristen, mehr Gruppen, die auf einer gemeinsamen Tour sind, sagt sie. „Das Problem ist aber, dass die Leute, die nun extra deswegen herkommen, denken, das Dead Rabbit müsste sofort ihre Lieblingsbar werden, weil es die Nummer eins ist. Das ist aber doch gar nicht nötig, es ist einfach eine tolle Location und die Leute sollen sich wohlfühlen“, schildert sie das Problem, das mit einer solchen Auszeichnung eben auch einhergehen kann.

Mehr Infos: www.deadrabbitnyc.com