Croissant trifft Donut: Der Cronut aus New York Emmanuel Dunand/Getty Images
Das US-Gebäckhybrid des letzten Jahres

Croissant trifft Donut: Der Cronut aus New York

2013 schaffte es ein kleines Gebäck, sich an die Spitze der beliebtesten Süßspeisen New Yorks zu katapultieren: Der Cronut hielt Einzug in die hippe Szene. Sein Erfinder nennt ihn das „Gebäckhybrid“ schlechthin und scheint den Hype um seinen Cronut nur schwer zu begreifen.

Was im hippen New Yorker Stadtteil Soho seit Monaten angesagt ist und Big-Apple-Bewohner selbst bei klirrender Kälte nicht davon abhält, an der kulinarischen Hysterie teilzuhaben, ist der sogenannte „Cronut Craze“ (Cronut Wahnsinn). Der Franzose Dominique Ansel kann selbst noch gar nicht glauben, was jeden Morgen vor seiner kleinen Bäckerei, 189 Spring Street, passiert. Noch vor der Öffnung warten bereits knapp 200 hungrige New Yorker, die den Cronut unbedingt haben müssen. 1401 final cronut gastronom emmanuel dunandDominique Ansel

Cronut – Ein Gebäckhybrid

Dabei geht es doch nur um ein frittiertes Gebäck, oder? Nein, es scheint mehr zu sein als das, was der Deutsche mit einem Spritzring assoziieren würde. Für Ansel ist es das „Gebäckhybrid“ schlechthin. Zwei Monate hat er an der Kreuzung aus Croissant und Donat getüftelt. Unter den Mitarbeitern herrschte strikte Schweigepflicht. Das Ergebnis: Der Cronut ist kreisrund, mit einem Loch in der Mitte und wird aus einem Croissant-ähnlichen Teig hergestellt. Getoppt wird der süße Genuss mit einer Creme-Füllung und einer Glasur obendrauf. Fünf Dollar kostet der Cronut und maximal zwei werden pro Person über die Theke gereicht.

Viele Cronut-Fans gehen leer aus

1401 final cronut ansturm edCronut-Ansturm vor Ansels Backery Nein, mehr kann man in der „Dominique Ansel Bakery“ nicht bestellen. Da die Herstellung sehr aufwendig ist, können Ansel und sein Team pro Tag nur etwa 400 Cronuts herstellen. Und damit jeder in den Genuss des hippen Gebäcks kommt, gibt es nicht mehr als die doppelte Ausführung in die Tüte. Obwohl Dominique Ansel um acht Uhr öffnet, wird den Cronut-Fans auf der Homepage des Ladens empfohlen, sich bereits um 6:45 Uhr anzustellen, sonst könnte man leer ausgehen. Und daran halten sich die New Yorker! Bei Minusgraden und weit vor Arbeitsbeginn vieler Kunden, reihen sich die Leute in die lange Schlange, um ihren Cronut zu erstehen. Damit alles gesittet und ohne große Drängelei verläuft, gibt es sogar einen Angestellten, der die Ungeduldigen zurechtweist.

Die Zukunft des Cronuts

Dominique Ansel will mit seiner zündenden Idee aber nicht gleich abheben oder gar expandieren. Ohnehin hatte er keine große Werbung für seinen Cronut gemacht. Hilfreich war allerding schon, dass sein Name in der New Yorker Gastrowelt bekannt war: Der 35 Jährige war sechs Jahre Patissier im Restaurant „Daniel“ von Chefkoch Daniel Boulud, einer der nobelsten Adressen New Yorks. Den Posten gab Ansel 2011 allerdings auf, um seine eigene Feinbäckerei aufzumachen. Wie lange der Hype um den Cronut noch anhält, ist ungewiss. Aber das beeindruckt den talentierten Bäcker momentan wenig. Im Gegenteil: Ein solcher Erfolg motiviert, neue Gebäckerfindungen zu kreieren. Auch die Stückzahl der Cronuts soll nicht erhöht werden, da für Ansel die Qualität äußerste Priorität besitzt. Man kann also gespannt sein, was die New Yorker 2014 in Ansels „Backery“ locken wird.

Hier haben wir das Cronut-Rezept für Sie